Wasser ist die Lebensgrundlage aller Pflanzen – aber nicht jedes Wasser ist gleich gut. Viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner fragen sich, ob Leitungswasser wirklich geeignet ist oder ob man besser auf Regenwasser oder gefiltertes Wasser zurückgreifen sollte.
In diesem Beitrag erfährst du, welches Wasser Pflanzen am besten vertragen, wie sich Kalk auf das Wachstum auswirkt, was der pH-Wert damit zu tun hat und wie du dein Leitungswasser bei Bedarf entkalken oder verbessern kannst.
Leitungswasser für Pflanzen – geht das?
In Deutschland hat Leitungswasser grundsätzlich eine sehr gute Qualität. Es wird regelmäßig kontrolliert und ist frei von schädlichen Stoffen. Trotzdem ist nicht jedes Leitungswasser gleich, denn der Härtegrad kann regional stark variieren.
Hartes Wasser enthält mehr Calcium- und Magnesiumverbindungen, also Kalk. Dieser Kalk ist für uns Menschen unbedenklich, kann aber empfindliche Pflanzen belasten. Besonders sensibel reagieren Farne, Azaleen, Hortensien, Orchideen und viele tropische Zimmerpflanzen.
Kalkliebende Arten wie Lavendel, Rosmarin, Efeutute oder Geranien kommen dagegen bestens mit Leitungswasser zurecht.
💡 Tipp: Die Wasserhärte deines Wohnorts kannst du auf der Website deines örtlichen Wasserversorgers nachsehen. Dort erfährst du auch den pH-Wert, der für das Pflanzenwachstum eine wichtige Rolle spielt.
Mehr zur allgemeinen Wasserqualität findest du in unserem Beitrag über Leitungswasser in Deutschland.
Kalkhaltiges Wasser – schadet es Pflanzen wirklich?
Ein gewisser Kalkanteil ist kein Problem, aber zu viel Kalk verändert den pH-Wert der Erde. Der Boden wird alkalischer, wodurch wichtige Nährstoffe wie Eisen, Mangan oder Zink schwerer aufgenommen werden können. Das zeigt sich oft an gelblichen Blättern oder Wachstumsstörungen.
Wenn du auf der Erde oder am Topfrand weiße Ablagerungen bemerkst, ist das meist Kalk. Auch verklebte Erde oder eine leicht graue Oberfläche sind Hinweise auf zu hartes Gießwasser.
Ein einfacher Ausgleich ist, ab und zu mit Regenwasser oder entkalktem Wasser nachzugießen, um den pH-Wert wieder zu senken.

Wasser entkalken für Pflanzen – so geht’s einfach
Zum Glück lässt sich hartes Wasser leicht verbessern. Hier sind bewährte Methoden, um Leitungswasser pflanzenfreundlicher zu machen:
- Wasser 24 Stunden stehen lassen: Kalk und Chlor setzen sich teilweise ab.
- Abkochen: Reduziert den Kalkgehalt spürbar – danach abkühlen lassen.
- Filter verwenden: Aktivkohle- oder Ionenaustauscherfilter senken die Wasserhärte deutlich.
- Regenwasser mischen: Eine 1:1-Mischung aus Leitungs- und Regenwasser ergibt meist ideales Gießwasser.
- Essigtrick: Ein Teelöffel Apfelessig auf 2 Liter Wasser kann den pH-Wert leicht senken (nur bei kalkliebenden Pflanzen vermeiden).
💡 Tipp: Für empfindliche Zimmerpflanzen lohnt sich ein Regensammler oder ein Eimer auf dem Balkon. Regenwasser ist weich, kostenlos und nachhaltig.
Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag über Regenwasser sammeln.

Regenwasser, Leitungswasser oder gefiltert – ein Vergleich
| Wasserart | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| Leitungswasser | überall verfügbar, kontrolliert, hygienisch | regional unterschiedlich hart, Kalkbelastung möglich |
| Regenwasser | weich, kostenlos, umweltfreundlich | nur bei Regen verfügbar, potenziell leicht verschmutzt |
| Gefiltertes Wasser | kalkfrei, ideal für empfindliche Pflanzen | erfordert Aufwand und Filterwechsel |
Fazit: Für die meisten Pflanzen ist Leitungswasser völlig ausreichend. Nur bei sehr kalkempfindlichen Arten lohnt sich Regenwasser oder gefiltertes Wasser.
Der pH-Wert und seine Bedeutung
Der pH-Wert entscheidet darüber, wie gut Pflanzen Nährstoffe aufnehmen können.
Ein Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist für die meisten Arten ideal. Wird das Wasser zu kalkhaltig, steigt der pH-Wert – und Nährstoffe wie Eisen oder Mangan bleiben in der Erde gebunden.
Tipp: Es gibt günstige pH-Teststreifen im Gartenhandel, mit denen du dein Gießwasser überprüfen kannst. So erkennst du früh, ob dein Wasser zu hart ist.

Häufige Fragen (FAQ)
Kann man Pflanzen mit Leitungswasser gießen?
Ja, in den meisten Fällen ist das völlig unproblematisch. Nur sehr empfindliche Pflanzen bevorzugen weiches Wasser oder Regenwasser. Prüfe den Härtegrad deines Leitungswassers beim Versorger.
Wie kann man hartes Wasser für Pflanzen weicher machen?
Lass es 24 Stunden stehen, koche es ab oder mische es mit Regenwasser. Alternativ kannst du einen Haushaltsfilter verwenden.
Ist Mineralwasser gut für Pflanzen?
In kleinen Mengen ja, da es Mineralstoffe enthält. Aber für den Dauergebrauch ist es ungeeignet, weil der Salz- und Kohlensäuregehalt zu hoch ist.
Wie erkenne ich, dass Kalk meinen Pflanzen schadet?
Weiße Krusten auf der Erde, gelbe Blätter oder stagnierendes Wachstum sind typische Anzeichen. In diesem Fall hilft entkalktes oder Regenwasser.
Fazit: So gibst du deinen Pflanzen das richtige Wasser
Leitungswasser ist in Deutschland qualitativ hochwertig und für die meisten Pflanzen gut geeignet.
Entscheidend ist, den Kalkgehalt zu kennen und das Gießwasser bei Bedarf anzupassen. Regenwasser oder gefiltertes Wasser sind eine gute Alternative für empfindliche Arten.
Mit dem richtigen Wasser wachsen Pflanzen kräftig, nehmen Nährstoffe optimal auf und bleiben dauerhaft gesund.
Weiterlesen:
- Pflanzen richtig gießen – so machst du es richtig
- Leitungswasser in Deutschland: Wie gesund ist unser Trinkwasser wirklich?
